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/ Für Auftraggeber

Hidden Champion

Am Standort Bottwartal geht es seit einigen Monaten sehr bunt zu.

Ruhig und gleichmäßig fährt Furkan Karaoglu die Regalreihe ab und nimmt einen Lederfleck nach dem anderen aus dem Regal und steckt ihn auf einen Metallstab. Sein Kollege Richard Matthäus macht es genauso, fängt allerdings an der anderen Seite an, damit sie sich gegenseitig nicht ins Gehege kommen. 104 Mal die gleiche Handbewegung. Aus dem Regal nehmen, stecken einen Platz weiter, aus dem Regal nehmen stecken, einen Platz weiter. Dabei immer die richtige Reihenfolge einhalten. Beide sind konzentriert bei der Arbeit. „Nein anstrengend ist das nicht,“ gibt Furkan Karaoglu Auskunft ohne seine Arbeit zu unterbrechen. „Die Arbeit gefällt mir“ ergänzt sein Kollege Richard Matthäus. Zusammen mit Ismael Ay und Sarah Schwarm bearbeiten die beiden seit Januar einen Auftrag für die Firma Leder Gmelich am Standort Bottwartal.

Leder Gmelich kann man ruhigen Gewissens als „Hidden Champion“ bezeichnen. Unter „Hidden Champion“ versteht man Firmen, die vielleicht nicht so bekannt sind wie Siemens, Bosch oder Daimler, die aber in ihrer Branche genauso zu den Marktführern gehören, wie die großen Namen. Die Gmelich und Söhne GmbH, die ihren Sitz seit ihrer Gründung 1923 in Großbottwar hat, gehört ganz sicher dazu. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Sie schon einmal auf einem Produkt der Firma Gmelich Platz genommen haben, ist groß. Vielleicht in einem Zug oder einem Flugzeug. Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die schon einmal in einem Porsche saßen oder auf einer Yacht mitfahren konnten, dann könnten Sie es sich ebenfalls auf Leder von Gmelich bequem gemacht haben. Für all diese Produkte liefert Gmelich Lederhäute in unterschiedlichsten Farben und Qualitäten zur Weiterverarbeitung.

"MUSTERgültige Zusammenarbeit"

Damit die Kunden auch wissen, wie sich das Leder anfühlt und wie die Farben aussehen, gibt es Musterbücher in verschiedensten Ausfertigungen. Da kommen dann die vier Beschäftigten der Theo-Lorch-Werkstätten und Gruppenleiterin Angelika Pusch ins Spiel. Leder Gmelich liefert ganze Kuhhäute in allen Farben des Regenbogens in der Hoftalstraße 2 an. Zunächst geht Ismael Ay an die Maschine und stanzt die Lederflecken aus. Anschließend werden sie dann mit Kollektions- und Farbbezeichnung etikettiert und im Regal oder an der Wand – je nachdem für welchen Auftrag das Leder ist - nach Farben einsortiert. So können Karaoglu und Matthäus sie in der richtigen Reihenfolge einsammeln und aufstecken. Aktuell wird auf diese Weise ein Großauftrag von 500 Musterbüchern mit jeweils 104 verschiedenen Farben für einen Lederhändler an der Ostküste der USA hergestellt. Aber auch die Firma Gmelich lässt ihre eigenen Kollektionsmuster – dann sogar mit 111 verschiedenen Farben – in Großbottwar fertigen.

Werner Weiß, Fertigungsleiter am Standort Bottwartal, der den Auftrag akquiriert hat, erzählt wie es dazu kam: „Leder Gmelich hat früher die Musterbücherherstellung an Firmen vergeben, die weiter weg waren. Zum einen waren sie mit der Qualität nicht so zufrieden, aber vor allem war es für sie unpraktisch, da die Lieferwege zu weit waren und damit teilweise auch langwierig.“ „Für uns ist es eine tolle Arbeit, da sie auch selbständiges Arbeiten und Verantwortung ermöglicht und den Beschäftigten Spaß macht. Und wenn Gmelich schnell etwas braucht, dann kommen sie einfach kurz rüber oder rufen an,“ ergänzt Weiß noch.
Bei Gmelich + Söhne ist man mit dem neuen Dienstleister ebenfalls zufrieden und bringt es mit einem Wortspiel auf den Punkt: eine "MUSTERgültige Zusammenarbeit“ sei die neue Kooperation mit den
Theo-Lorch-Werkstätten.

Als ob sie diese Worte unterstreichen wollte, kommt Sarah Schwarm und erklärt, wie sie am Ende überprüft, dass alles richtig erfasst wird und auch die Qualität stimmt: „hier habe ich eine Liste und
da hake ich jedes Mal ab, welche zusammengepackt wurden. Und am Ende trage ich die Summe dann in die Liste ein und unterschreibe.“ Bei Ihrer Erzählung sprüht sie vor Energie, so dass man ihr sofort abnimmt, wenn sie sagt „das ist eine tolle Arbeit.“ „Dann werden die Muster in einen Karton gepackt und am Ende gehen sie in die USA,“ beschreibt Schwarm noch die letzten Schritte.

Richard Matthäus und Furkan Karaoglu sammeln währenddessen immer noch ruhig und konzentriert einen Lederflecken nach dem anderen aus dem Regal ein und packen so ein neues Muster für die USA.

 

 

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