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Aktuell

Ein Hoch auf..

…wahre Helden. 5. Theo-Lorch-Werkstätten-Handicap-Lauf beim Bottwartal Marathon

In den letzten Jahren hatte sich die Starterzahl beim Theo-Lorch-Werkstätten-Handicap-Lauf immer so um die 65 Teilnehmer bewegt. Nach den Anmeldezahlen, die Cheforganisator Gerhard Petermann im Vorfeld ausgegeben hatte, sah es auch dieses Mal ganz nach dieser Größenordnung aus. Am Ende waren es mit den Nachmeldungen 84 Läufer, die auf die etwas mehr als 1 Kilometer lange Strecke gehen wollten. Bei den Meldezahlen ist das ein absoluter Rekord für den Theo-Lorch-Werkstätten-Lauf. Am Ende waren es 63 Läuferinnen und Läufer, die laut Zeiterfassungssystem die Ziellinie passiert haben [zum Vergleich: 49 waren es im Vorjahr]. 
Bei den Herren gewann Marcel Umbach, der 2013 noch für die Paul-Aldinger-Schule gestartet war, und dieses Jahr das erste Mal im blauen "Ganz-Normal-Anders-Shirt" der Theo-Lorch-Werkstätten auf die Strecke ging. Er verwies Vorjahressieger Anton Reinhardt von der Paul-Aldinger-Schule auf den zweiten Rang vor Daniel Frey, der für die Diakonie Stetten an den Start ging.
Bei den Damen konnte dieses Jahr Silvia Küster von der Lebenshilfe Rems-Murr das Rennen für sich entscheiden vor Carolin Bittermann [Theo-Lorch-Werkstätten] und Katharina Hermle [bhz Stuttgart e.V.]. Für Vorjahressiegerin Ayse Ünal [Theo-Lorch-Werkstätten] reichte es dieses Jahr „nur“ zu einem vierten Platz, was aber auch ein wenig daran lag, dass ein Teil der Strecke über eine Wiese geführt wurde. Und Rasen ist für Rollstuhlfahrer – vor allem wenn es vorher geregnet hat – ein denkbar schwieriges Gelände.


Tolle Stimmung beim 5. Handicap Lauf und eine ganz besondere Geschichte

Die Stimmung beim Theo-Lorch-Werkstätten-Handicap-Lauf war aber dennoch phänomenal. Alle Unterstützer und Besucher genossen den strahlend blauen Himmel und die letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Da fiel es leicht, alles zu geben und die Teilnehmer lautstark anzufeuern. Einer hatte es ganz besonders notwendig: Pechvogel Harald Schmid.
Er erfuhr die ganze Härte von Murphys Gesetz: "wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es auch schief." So kam Harald Schmid durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zu spät ins Stadion. Zu seinem Unglück war der Startzeitpunkt auch noch auf zwanzig Minuten früher festgelegt worden, als in den Vorjahren. Darum hatte Steinheims Bürgermeister Thomas Rosner schon lang den Startschuss gegeben, das Läuferfeld war schon aus dem Stadion hinaus auf die Strecke gelaufen und nicht mehr zu sehen. Die Enttäuschung war seinem Gesicht schon von weitem anzusehen, denn der Beschäftigte der Theo-Lorch-Werkstätten ist seit 2014 jedes Jahr mitgelaufen. Das hat wohl auch Stadionsprecher Achim Seiter erkannt, der schnell zu Harald Schmid lief und ihn doch noch auf die Strecke schickte. Der machte prompt kehrt und startete mit seiner Aufholjagd.
Und dann kam das, was man sonst nur aus Hollywood-Filmen wie Rocky kennt: Harald Schmid rollt das Feld von hinten auf und auch wenn er keine Startnummer trägt und somit keine Zeiterfassung möglich ist, gibt er alles und überholt einen nach dem anderen. 
Als Harald Schmid vor einigen, die vor ihm gestartet waren, wieder ins Stadion einläuft, ist Achim Seiter vollkommen aus dem Häuschen und klatscht begeistert mit ihm ab. Auch das Publikum honoriert die Anstrengung, die nun deutlich im Gesicht von Harald Schmid zu sehen ist, mit frenetischem Jubel und Applaus. Die Organisatoren des Bottwartal-Marathons sind auch der Meinung, dass so eine grandiose Leistung belohnt werden muss und anhand der Zeiten der anderen Läufer, die vor und nach ihm ins Ziel gekommen sind, haben sie eine Zeit errechnet. Am Ende reicht es damit zu einem guten Platz im Mittelfeld. 
Maike Hafner, Gruppenleiterin bei den Theo-Lorch-Werkstätten, die als Begleitperson mitlief, kann es lange nach dem Rennen immer noch nicht fassen: "wir liefen da und plötzlich kommt von hinten Harald und läuft an uns vorbei. Ich wusste ja, dass er zum Start nicht im Stadion war. Das war einfach unglaublich."
Da passte es gut, dass Haralds Kollegen von der Brenz Band – in der er sonst in seiner Freizeit spielt – schon einen Pokal für ihn graviert haben. Sichtlich stolz und glücklich streckt er den Pokal in die Kamera und nimmt die Glückwünsche von Arbeits- und Musikkollegen entgegen.

Da kann man mal sehen, dass es nicht immer nur die Sieger sind, die die großen Geschichten schreiben und dass mit Wille viel mehr erreicht werden kann, als man den Menschen oft zutraut. Darum ein Hoch auf Harald Schmid, der damit mal wieder eindrücklich bewiesen hat, es ist nie zu spät, noch einmal richtig durchzustarten.

 

 

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