Als sich Verwaltungsleiter Joachim Knoll 2008/2009 auf die Suche nach geeigneten Grundstücken machte, wurde er nicht nur in Großbottwar, sondern auch in Bönnigheim fündig. Das Grundstück eignet sich ebenfalls gut für eine Werkstatt und so wurde damals bereits das Gelände gekauft. Wenn man die Entwicklung der Grundstückspreise in den letzten 10 Jahren betrachtet, war das eine weise und vorausschauende Entscheidung.
Da sich die Theo-Lorch-Werkstätten nicht mit zwei Baustellen gleichzeitig übernehmen wollten, wurde zunächst der Standort Bottwartal gebaut und über die vergangenen Jahre entwickelt. Seit 2019 gibt es auch für Bönnigheim eine Bedarfsbestätigung vom Landratsamt für 36 Arbeits- und 24 Förder- und Betreuungsbereichsplätze. Falls Sie sich nun wundern, weshalb noch keine Bagger in Bönnigheim stehen und ob wir seither untätig waren, ist die Antwort: Natürlich nicht. Bevor eine neue Werkstatt entstehen kann, muss man sich allerdings sehr gut überlegen, was sind denn die Anforderungen an das Gebäude und die Bedürfnisse der Nutzer? Die Bedürfnisse des Landkreises, der Gemeinde, der Theo-Lorch-Werkstätten? All diese müssen unter einen Hut gebracht werden. Aber über all diesen Anforderungen stehen die Bedürfnisse der Beschäftigten und Betreuten, die dort später arbeiten und gefördert werden.
Wie schon bei Großbottwar wurde wieder ein Projektteam gegründet, das den Neubau – eng begleitet durch die Geschäftsführung – umsetzen wird. Ein Projekt dieser Größenordnung kann nicht von einer kleinen Gruppe gestemmt werden. Darum gibt es Teilprojektteams, die sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigen. Diese werden wir Ihnen in loser Folge vorstellen. Heute beginnen wir mit dem Projektteam 2b. Hinter der Ziffer verbirgt sich das Aufgabengebiet Konzeption „Pädagogik und Arbeit“, denn auch hier wollen wir auf den Spuren des Standorts Bottwartal wandeln: Der neue Standort in Bönnigheim soll als Leuchtturmprojekt eine konsequente Weiterentwicklung unserer bisherigen Arbeit in Richtung Personenzentrierung sein. Damit es frische Ideen gibt, die auch praxistauglich sein sollen, wurde ein buntes Team aus „alten Hasen und jungen Hüpfern“ zusammengestellt. Die einen bringen ihre Expertise aus vergangenen Projekten ein und die anderen sollen neue Blickwinkel eröffnen. Wer nun in welche Kategorie gehört, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Denn schließlich können auch alte Hasen neue Blickwinkel aufzeigen und junge Hüpfer Experten sein.
Wir stellen Ihnen einfach das Team vor:
Sie sehen, eine illustre Truppe, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten damit auseinandergesetzt hat, wie der Alltag am neuen Standort sein soll und was man tun kann, damit Teilhabe und Inklusion nicht nur Worthülsen bleiben.
Schnell war dem Teilprojektteam klar, dass das zentrale Thema Durchlässigkeit sein soll. Durchlässigkeit zwischen Arbeits- und Förder- und Betreuungsbereich, aber auch Durchlässigkeit in die Gemeinde hinein, um die Ziele Teilhabe und Inklusion voranzutreiben. Das sollte sich auch im Bau widerspiegeln und so wurde in enger Abstimmung mit den Architekten daran gefeilt, wie einerseits das Gebäude, andererseits aber auch das Konzept aussehen könnte, damit Raumaufteilung und Konzeption harmonisch ineinandergreifen.
Die Mühe der vergangenen Monate hat sich gelohnt und verschiedene Meilensteine wurden erreicht, ohne einen Baggerbiss:
Inzwischen fand auch ein erstes Planungsberatungsgespräch mit dem Landratsamt Ludwigsburg und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) statt. Auch dieses Gespräch verlief sehr wohlwollend und konstruktiv. Beide Institutionen zeigten sich von den Ausarbeitungen überzeugt und bestätigten den Theo-Lorch-Werkstätten, dass sie mit dieser Konzeption die Anforderungen in Bezug auf Teilhabe und Inklusion erfüllen. Die Architekten und das Projektteam haben aber auch wertvolle Hinweise erhalten, welche Unterlagen noch für die Antragsstellung auf Fördermittel wichtig sind, beziehungsweise, was noch beachtet werden muss.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es bei diesem Gespräch jedoch auch: Bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Vertreter des KVJS durchblicken lassen, dass unabhängig vom Datum der Einreichung der Unterlagen, frühestens im Mitte 2021 mit dem Förderbescheid für das Projekt gerechnet werden kann.
Das bedeutet für das Projekt, dass es eine kleine Verzögerung geben wird, da der Spatenstich nicht wie geplant im Frühjahr 2021 stattfinden kann. Das Gesamtprojektteam mit seinen Teilprojekten wird die Zeit bis dahin jedoch gut nutzen und weiter daran arbeiten, dass der neue Standort in Bönnigheim ein echtes Leuchtturmprojekt wird.
Der damalige Geschäftsführer der Theo-Lorch-Werkstätten, Dietrich Vonhoff, erzählte den Besuchern, was die Theo-Lorch-Werkstätten auszeichnet.