Historie
Die Geschichte der Theo-Lorch-Werkstätten
Viele Werkstätten für Menschen mit Behinderung wurden Ende der 1960er Jahre gegründet. Auch die Theo-Lorch-Werkstätten waren eine Antwort auf die Frage, die sich viele Angehörige nach der Einführung der Allgemeinen Schulpflicht für Menschen mit Behinderung stellten: Was passiert nach der Schule? Welche Möglichkeiten hat unser Kind?
Gründung 1969 als „Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg e.V.“
Im Jahr 1969 schlug Kurt Kuntz, der Vorsitzende der Lebenshilfe Ludwigsburg, dem Leiter der Karlshöhe – Theodor Lorch – vor, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Nachdem auch andere Institutionen anfragten, holte Theo Lorch alle an einen Tisch. Am 3. September 1969 wurde der Verein „Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg e.V.“ auf der Karlshöhe gegründet. Als Vorstand fungierten Karlshöhe, Landkreis Ludwigsburg und Lebenshilfe Ludwigsburg. Theodor Lorch wurde erster Vorsitzender des Vorstands und leitete viele Jahre den Verein, der 2005 zur Theo-Lorch-Werkstätten gGmbH umfirmierte.
Beteiligt waren damals: Karlshöhe, Landkreis Ludwigsburg, die Städte Ludwigsburg, Kornwestheim und Bietigheim, Verein „Lebenshilfe für das behinderte Kind, Ortsvereinigung Ludwigsburg e.V.
(heute Lebenshilfe Ludwigsburg e.V.), Vereinigung „Eltern und Freunde spastisch gelähmter und anderer körperbehinderter Kinder in Stadt und Kreis Ludwigsburg e.V.“ (heute Gemeinsam e.V.), Arbeiterwohlfahrt Kreis Ludwigsburg, Rotes Kreuz, Kreisverein Ludwigsburg e.V., Caritasverband für Württemberg.
Umbenennung in „Theo-Lorch-Werkstätten“ 2005
Im Jahr 2005 entstand ein neues Corporate Design für unser Haus. Da der Name „Werkstatt für Behinderte“ nicht mehr zeitgemäß war, wurde ein interner Wettbewerb ausgeschrieben. Jeder konnte Ideen für einen neuen Namen einbringen – und 278 Vorschläge kamen zusammen. Darunter waren so fantasievolle wie „Regenbogenwerkstatt“, „Schwabenpower“ oder „Haus Hawaii“ (mit der Begründung: „Dort wo die Arbeit Spaß macht“). Bei der Abstimmung gewann der Vorschlag „Theo-Lorch-Werkstätten“, der den Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden Theodor Lorch würdigt.
„Meine Zeit steht in deinen Händen“
Pfarrer Theodor Lorch – Hundert Jahre Arbeit für Menschen
Theodor Lorch wurde 1905 in Stuttgart geboren. Als er zehn Monate alt war, kehrten seine Eltern nach Kamerun zurück, um ihre Missionsarbeit fortzusetzen. Theodor Lorch wuchs im Knabenhaus von Korntal, später im Kinderhaus der Basler Mission auf. Nach dem Theologiestudium in Tübingen und Berlin trat er seine erste Pfarrstelle in den Löwensteiner Bergen an. 1936 ging er mit seiner Frau Irmgard und der gemeinsamen Tochter nach Indien, wo er im Auftrag der Basler Mission ein College für Theologen leitete. Nach der Verhaftung durch die britische Kolonialregierung 1939 verbrachte er mit seiner Familie sieben Jahre im Internierungslager in Madras. Nach dem Krieg arbeitete Theodor Lorch als Pfarrer auf der Karlshöhe in Ludwigsburg. Von 1950 bis 1971 setzte er sich als Direktor des Diakoniewerks für behinderte und kranke Menschen ein und bildete Hunderte von Diakoninnen und Diakonen aus.
Auch nach seiner Zeit als Direktor engagierte sich Theodor Lorch in der Karlshöhe. 1969 gründete er dort die „Werkstatt für Behinderte“, die heute seinen Namen trägt. Von seinem Rat haben auch die Nikolauspflege in Stuttgart, die Nichtsesshaftenhilfe und der Kreisseniorenrat profitiert. 1994 zog er mit seiner demenzkranken Frau ins Pflegeheim auf der Karlshöhe, wo er am 22. April 2006 im Alter von 100 Jahren starb.
Theodor Lorch war Zeit seines Lebens ein Wahrheitssuchender. Hundert Jahre Lebenserfahrung lehrten ihn, welche Folgen das Fehlen einer festen Glaubensgrundlage bei den meisten Menschen hat: Ungerechtigkeit, eine wachsende Kluft zwischen dem reichen Westen und den Entwicklungsländern sowie zwischen armen und reichen Bürgern. Seine persönliche Antwort darauf waren Nächstenliebe und Dankbarkeit.
(Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 9. Februar 2006)
2019
50 Jahre Theo-Lorch-Werkstätten
Mensch, Mensch – Ein Festival!
Die Theo-Lorch-Werkstätten feiern ihren 50. Geburtstag mit einem zweitägigen Fest mitten auf dem Marktplatz in Ludwisgburg. Trotz durchwachsenem Wetter war die Stimmung super.
2017
Stabwechsel
Geschäftsführer Dietrich Vonhoff übergibt den Stab an seinen Nachfolger Stefan Wegner und verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand.
2015
Einweihung des Förder- und Betreuungsbereichs Bottwartal
2012
Einweihung der neuen Zweigwerkstatt Bottwartal in Großbottwar
Akkreditierung als Bildungsträger: Zertifizierung nach AZAV
2011
Einführung des Dienstleistungsabgebots „Die Gartenwerkstatt“
Überarbeitung des Leitbilds der Theo-Lorch-Werkstätten
In vielen Workshops haben alle bei den Theo-Lorch-Werkstätten gemeinsam erarbeitet, welche Werte und Ziele im alltäglichen Umgang miteinander wichtig sind. Am Ende wurde daraus das neue Leitbild „Miteinanders.“
2010
Einweihung des FuB-Neubaus und der Malerwerkstatt am Standort Ludwigsburg
2009
Einführung des neuen Slogans „Ganz normal anders“
Jubiläum: 40 Jahre Theo-Lorch-Werkstätten „Mensch, Mensch! Ein Festival“ auf dem Marktplatz in Ludwigsburg
2008
Einführung des Dienstleistungsangebots „Die Malerwerkstatt“
2006
Zertifizierung nach MAAS-BGW – Integration von Arbeitsschutz in das bestehende Qualitätsmanagement
Der erste Geschäftsführer der Theo-Lorch-Werkstätten, Fritz Scheible, wird in den Ruhestand verabschiedet. Ab dem 01.01.2006 leitet Dietrich Vonhoff die Geschicke der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
2005
Änderung des Namens in Theo-Lorch-Werkstätten gGmbH
Einführung eines neuen Corporate Designs mit neuem Logo
2003
Erweiterung des Geltungsbereichs der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 um Hauswirtschaft und Verwaltung
Installation einer neuen IT-Landschaft nach modernsten Gesichtspunkten
Einführung einer qualifizierten beruflichen Bildung im Arbeitsbereich
2001
Erweiterung des Förder- und Betreuungsbereichs in Ludwigsburg
Bildung der ersten Außenarbeitsgruppe
2000
Satzungs- und Namensänderung des Gesellschafters: Arbeit und berufliche Bildung für benachteiligte Menschen Ludwigsburg (ABL) e.V.
1999
Erweiterung der Reha-Werkstatt durch Bezug des Neubaus in Ludwigsburg, Kastanienallee
1998
Gründung der Werkstätten für Behinderte im Landkreis Ludwigsburg gGmbH Alleingesellschafter: Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg e.V.
1997
Zertifizierung des Arbeitsbereichs und des Förder- und Betreuungsbereichs nach DIN EN ISO 9001:08.94
1996
Bezug des Neubaus der Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg mit Zentralverwaltung und einem Förder- und Betreuungsbereich
25 Jahre Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg e.V.
1991
Eröffnung einer Außenstelle in Ludwigsburg-Poppenweiler
1988
Neubau der Reha-Werkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen in Ludwigsburg, Hohenzollernstraße
1985
Erweiterung der Werkstatt in Bietigheim-Bissingen; Neubau des Förder- und Betreuungsbereichs
Erweiterung des Zentrallagers in Bietigheim-Bissingen
1982
Eröffnung einer Zweigwerkstatt in Ludwigsburg für Menschen mit psychischen Behinderungen
Erweiterung der Zweigwerkstatt für Menschen mit psychischen Behinderungen durch Anmietung von Räumlichkeiten in Ludwigsburg-Oßweil
1980
Eröffnung der Werkstatt für Behinderte in Bietigheim-Bissingen
1974
Übernahme einer Zweigwerkstatt in Sersheim für Personen aus dem Landkreis Vaihingen
1971
Bezug des Neubaus der Werkstatt für Behinderte in Ludwigsburg
1969